Liberty is like dancing…

Liberty is like dancing…

Liberty is like dancing…

es lockert den Alltag der konzentrierten gymnastizierenden dressurmäßigen Arbeit auf und zeigt mir, was mein Pferd schon in Selbsthaltung kann und wo es noch etwas mehr Unterstützung braucht.

Fotografiert von Christine Konrad

Dehnung und Biegung in Bodenarbeit – Longieren -Liberty

Dehnung und Biegung in Bodenarbeit – Longieren -Liberty

Dehnung und Biegung in Bodenarbeit – Longieren -Liberty

Das Arbeiten des Pferdes vom Boden aus verbessert die Gymnastizierung, Balance und Verständnis für die Übung bei Pferd und Reiter.

Der Mensch lernt, sein Auge zu schulen und zu sehen, was er vom Sattel aus fühlen kann. Das Pferd versteht durch die Hilfen von einer anderen Führposition aus als vom Sattel, was der Mensch von ihm will ohne zusätzlich sein Gewicht zu tragen.

Ich habe von unserer letzten gefilmten Arbeit am Boden Videoausschnitte zusammengestellt, bei denen es immer um das Thema ausbalancierte Dehnungshaltung in Biegung geht mit Steigerung was Distanz, Gangart oder der verwendeten Hilfsmittel geht bis hin zu Liberty.

Warum machen Pferde (at liberty) mit? Wie motiviere ich mein Pferd?

Warum machen Pferde (at liberty) mit? Wie motiviere ich mein Pferd?

Warum machen Pferde (at liberty) mit? Wie motiviere ich mein Pferd?

„Dein Pferd ist hier um Dir zu gefallen“ sagt Wolfgang Krischke, Leiter der Hofreitschule Bückeburg. Der tschechische Horsemanship Trainer Honza Blaha sagt, das Pferd will ein Teil von etwas sein, will mit jemandem sein. „Wer bist Du in den Augen Deines Pferdes?“ fragt Bent Branderup

Kurz überlegt… Mit wem wollten wir denn zusammen sein? Und wem wollten wir gefallen? Wahrscheinlich Jemandem, der voll präsent ist, der uns sieht, der unser Selbstwertgefühl stärkt.

Nicht selten beobachte ich, wie ein Pferd mit körperlichen Bewegungseinschränkungen nach einer chiropraktischen Behandlung in der Rangfolge der Herde aufsteigt. Indem ich die körperliche Geschicklichkeit stärke, stärke ich das Selbstwertgefühl des Pferdes.

Ich habe auch erlebt, wie rangniedrige Pferde in der Ordnung aufsteigen, während ich mit ihnen gearbeitet habe und ihnen somit Aufmerksamkeit geschenkt habe und das Gefühl, für mich wichtig zu sein bzw. eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.

Wenn man bereits kleinste Bemühungen überschwenglich lobt scheinen Pferde zu denken „Also wenn ich Dir mit sooo wenig eine sooo große Freude machen kann, dann mach ich das“.

Bist Du ein guter Anführer? Machst Du Dinge, die Spaß machen? Bist Du bei der Sache?

Die Aufforderung „paß auf“ gilt für beide Seiten, Mensch und Pferd. Ich kann nicht von meinem Pferd erwarten, aufmerksam zu sein, während ich mit meinen Gedanken abschweife oder auf mein Handy gucke. Meine Pferde sind meine volle Aufmerksamkeit so gewohnt, daß sie mich fast erschrocken ermahnen, wenn mich innerlich etwas beschäftigt, das mich gedanklich abschweifen läßt. Es ist wie ein „Wo bist Du?“. Gleichzeitig bekomme ich von Zuschauern immer wieder die Rückmeldung, wie konzentriert meine Pferde auf mich sind und wie sehr sie alles mitbekommen und recht machen wollen.

Als ich mit Melissa meine Wappenträgerprüfung ritt, war ich mir des Ausgangs nicht sicher. Nicht alles klappte, wie es klappen sollte und Melissa hatte ihre körperlichen Schwierigkeiten. In der Prüfung spürte sie, daß es gerade wichtig war und fragte nach jeder erledigten Aufgabe „was kommt als nächstes? was soll ich JETZT tun? welche Richtung?“ Es folgte ein Moment nach dem anderen, in dem ich am liebsten abgestiegen, sie gelobt und aufgehört hätte, weil ich ihre Bemühung, alles zu geben, so sehr geschätzt habe. Natürlich bin ich nicht abgestiegen denn ich hatte ein höheres Ziel, das ich nur mit dieser Bemühung meines Pferdes erreicht habe

Lange habe ich die Ausdauer, Sprungkraft und Geschicklichkeit meines Venis trainiert bis wir endlich an unserer ersten Fuchsjagd teilnehmen konnten. Es war für ihn ein langer und anstrengender Ritt. Am nächsten Tag stand er als erster am Zaun als wollte er sagen: „Wenn Du etwas schwieriges zu erledigen hast, ich mach das für Dich!“

Teil von etwas sein wollen ist eine starke Motivation. Teil einer Miniherde zu sein. Die domestizierte Pferdehaltung bietet nicht viele Herausforderungen. Selbst auf einem Paddock Trail lebende Pferde haben nicht viele Abenteuer zu meistern. Können wir ihnen das fehlende Abenteuer in unserer Beschäftigung mit ihnen bieten, stehen sie pünktlich zu unserer gewohnten Ankunftszeit am Tor und gucken ungeduldig auf die Uhr. Da kann man ihnen mit „Du hast heute frei“ keine Freude machen.

„Mit Leckerlies hätte ich das mit meinen Pferden auch hingekriegt“ bekam ich einst als Kommentar auf mein nach langem Üben erstelltes Video, das mich mit meinen beiden Pferden gemeinsam at liberty zeigte, gesagt. Ja, vielleicht. Der Mensch als Futterautomat mag auch eine Motivation sein. Doch wen schätzen wir auf Dauer mehr? Jemanden auf Augenhöhe, der weiß, was er will, oder jemanden, der uns mit Geschenken kauft? Wer hat in unseren Augen mehr Ansehen und verdient unseren Respekt?

Ich habe nichts gegen Futterlob und setze ihn selbst je nach Pferdepersönlichkeit, mit der ich es zu tun habe, unterschiedlich oder gar nicht ein. Auch hier habe ich die Erfahrung gemacht, daß wenn nicht ich es bin, die eine Belohnung gibt, sondern der Schalter sich umlegt und das Pferd plötzlich die Belohnung fordert, auch der Respekt nicht mehr vorhanden ist. Es sollte also auch ohne gehen.

Ansonsten gilt auch hier: „The Master has failed many more times than the beginner ever tried.“ Wenn es mit der Motivation mal nicht klappt: Nicht verzweifeln – nochmal versuchen!

Funktionelle Reitausbildung

Funktionelle Reitausbildung

Funktionelle Reitausbildung

Oftmals werden Pferde mit Bewegungsstörungen bis hin zu Lahmheiten dem Tierarzt vorgestellt. Werden keine orthopädischen Schäden festgestellt wird (hoffentlich) an den Chiropraktiker/Osteopathen und/oder Sattler verwiesen. Doch was passiert, wenn das Pferd behandelt wurde, eventuelle orthopädische Schäden ausgeheilt sind und das Pferd auch bei wiederholter Nachbehandlung nicht läuft oder die Bewegungsstörung immer wieder kommt? Oder wenn immer wieder die gleichen orthopädischen Verletzungen auftauchen? Zügellahmheit und Trageerschöpfung fallen in dieses Themengebiet.

Dann (oder besser von Beginn an) sollte man überprüfen, ob das Reiten/die Ausbildung den Gesetzen der Anatomie und der Biomechanik entspricht und die Gesundheit des Pferdes fördert anstatt ihr zu schaden.

Die Form bestimmt die Funktion, d.h. die Form der Gelenke, die Lokalisation von Ansätzen und Ursprüngen von Muskeln, Bändern und Sehnen gibt vor, wie sich der (Pferde-)Körper bewegen kann mit maximaler Leistung und vor allem ohne Schaden zu nehmen.

Die Funktion wiederum bestimmt die Form. Für die Aufgaben, die das Pferd zu erledigen hat, muß es eine bestimmte Haltung einnehmen können, die wiederum nicht der widersprechen darf, die (siehe oben) die Anatomie und Biomechanik vorgeben.

Sich einen Blick dafür anzueignen dauert Jahre und erfordert viel Übung.

Gibt man seinem Pferd ein angewandtes Ziel findet man schnell und ehrlich heraus, ob das Reiten funktionell ist, ob man wirklich an sein Ziel kommt oder eine Aufgabe erledigen kann.

Das Ziel kann für den einen das Überwinden von Hindernissen im Parcours oder im Gelände sein, Geschicklichkeitsspiele wie z.B. Übungen im Waffengarten, Polo, die Arbeit mit Rindern o.ä.

Eines bleibt jedoch gleich: Die Anatomie und Biomechanik des Pferdes, die durch den Einsatz verbessert und gekräftigt aber nicht zerstört und verschlissen werden sollen.

Manchmal kann die optimale Kraftentfaltung nicht erbracht werden wenn das Pferd nicht funktionell gearbeitet wird. Manchmal muß man sich funktionell sehr gut auskennen um ein Pferd, das lange (manchmal jahrelang!) in einer falschen Körperhaltung gelaufen ist, welche sein Nervensystem inzwischen als „normal“ abgespeichert hat, anzuleiten sich unter Anstrengung wieder die ungewohnte korrekte Haltung anzueignen bis diese nach vielen Wiederholungen wieder als „normal“ empfunden wird. Erst nach dieser „Umprogrammierung“ des Nervensystems formt sich schließlich auch der Körper um.

Anatomische Grenzen können zwar nicht verschoben werden, die maximal funktionelle Nutzung derer führt neben maximaler Leistung und Gesunderhaltung auch zu Leichtigkeit, Ausdruck und Schönheit als Nebeneffekt.

Viele Wege führen nach Rom. So erreicht man bei der Pferdeausbildung sein Ziel erfolgreicher, wenn man sich ihm von verschiedenen Seiten nähert wie z.B. vom Sattel aus, in der Bodenarbeit, an der Hand, an der Longe, eventuell auch am Langzügel oder in der Freiarbeit mit Beibehaltung einer Sprache der Hilfengebung und lediglich der Veränderung seiner „Führposition“. So schafft man auch sinnvolle vielseitige Abwechselung mit Beibehaltung des Ausbildungsziels.

War die Ausbildung funktionell?

War die Ausbildung funktionell?

War die Ausbildung funktionell?

Im Poloclub Jaipur, Indien hatte ich die Gelegenheit, meine ersten Polospiel-Versuche zu unternehmen.

Wenn man sich nur auf den Ball konzentrieren kann und sich gar keine Gedanken machen muß, welche Hilfen man dem Pferd gibt, weil das Pferd auf jede Gewichtsverlagerung reagiert, stets unter das Gewicht des Reiters tritt und mitdenkt, ist das Reiten ein Genuß und man weiß, dass seine Ausbildung funktionell war.

„Nur der ist ein guter Reitersmann, der im Galopp sehen, hören und sprechen kann“. Ich weiß nicht, woher dieses Zitat stammt, aber es ist mir vor langer Zeit in Erinnerung geblieben. Hat man die Hilfengebung und das Sich-auf-dem-Pferd-Halten so selbstverständlich im Griff, dass man nebenbei eine (rasante) Aufgabe erledigen kann, war auch die Ausbildung des Reiters funktionell

(Fotografiert von Nicole Suter)

Fremde Pferde reiten

Fremde Pferde reiten

Fremde Pferde reiten

Immer wieder fasziniert mich das Gefühl, mich in einem fernen Land auf ein fremdes Pferd zu setzen und einfach loszureiten. Es ist, als würde man eine internationale Sprache sprechen, die auf der ganzen Welt verstanden wird.

Man erfährt viel über die Aufgaben, die das Pferd erledigt und über seine Mentalität.

Ich kann jedem empfehlen, solche Gelegenheiten wahrzunehmen und viele verschiedene Pferde zu reiten. Man schult nicht nur sein Gefühl sondern erweitert seinen Horizont und kommt auf neue Ideen, indem man das Gewohnte verlässt.

Auf dem Bild reite ich die Marwari Stute Soona in Indien, Rajasthan

(Fototainmentreise mit Christiane Slawik Indien 2016)

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